
Meine Gattin Rajka und ich stellten gemeinsam unsere bildenden Werke das erste Mal in der Öffentlichkeit, ausserhalb des Fürstentums Liechtenstein, aus.
Ort des Geschehens: Ausstellungsraum der Gemeinde Eze (Salle de Municipale d'Exposition), Eze-village, französische Riviera (etwa Hälfte der Strecke zwischen dem Fürstentum Monaco und Nizza). Ausstellungsdauer: 26.-31.7.2010. Ausstellungseröffnung: 26.7. von 18.00 bis 20.00 Uhr. Hier eine Notiz darüber... mit vielleicht etwas mehr Reiseberichtescharakter als Journalismus pur.
In kleinstem Toyota der Welt namens Aygo, voll geladen mit den Bilder und Zeichnungen startete ich mutig und entschlossen zu fahren Richtung Süden. Einen Tag vor der Ausstellungseröffnung. In einen neuen Abenteuer namens - das Ausstellen unserer bemalten "Mühseligkeit" und anderer "mehr oder weniger wichtiges Allerlei-Sammelsurium"!
Ordnungsgemäss und problemlos kam ich zum Ziel, trotzdem dass mich die ganze Zeit meiner Fahrt das gewisse "Schuldgefühl" belastete und das Gefühl der Ungerechtigkeit - ich verliess meine Liebsten in Liechtenstein und überlass sie "der Gnade und Ungnade des Schicksals des Alltags" wehrend ich weiterhin "das Rennen nach dem goldenen Kalb" ausübte.
Ohne Problemen, sicher, und in vorgesehener Zeit, kam ich zum Villa meiner Freunden - Familie Krunić in Eze. Nach einer kurzen Pause ging ich die Schlüssel von der Galerie und den Gemeindesschaukästchen zu holen und brachte unsere Kunstwerke in die Galerie. Die sich in dem wunderschönen kleinen, an einem Hügel liegenden Altstädtchen befindet. Zur Galerie kommt man so dass man mit dem Auto bis zu den Mauern des Städtchenseingangs fährt, wenn einer kein gewöhnlicher Tourist ist sondern dort etwas zu erledigen hat. Und dann, dann „kriecht“ man aufwärts. Viele steinigen und abgewetzten Stiegen aufwärts.
Zuerst wusste ich nicht wie ich die Galerieeingangstüre öffnen soll. In der Nachbarschaft befindet sich aber das Atelier von David Revel, ein Künstlerkollege, der mir sofort zur Hilfe stand. Ich habe das Gefühl, wir sind jetzt Freunde oder zumindest, gute Bekannten. Trotz unserer erschwerten mündlichen Konversation. Vor vielen Jahren lernte ich Französisch in der Schule, habe es aber nie praktiziert zu sprechen.
Zur Vernissage kamen nicht gerade viele Gäste, trotzdem dass Patrick, der Leiter des Tourismusbüro, die Information über die Ausstellung, bzw. die Einladung an viele Adresse sendete. Ebenfalls an die Adresse von der Presse und anderer informativen Medien. Einige von diesen berichteten von unserer Ausstellung. Darum, danke vielmals.
Neben unserer Freunden und Helfer Boris und Fabien Krunic an der Vernissage waren anwesend auch die Frau Céline Zambon, die Gemeindeskulturbeauftragte, eine Dame von Tourismusbüro und ein Gemeinderat der heute für den Zivilschutz zuständig ist. Im Krieg in Kroatien war er ein UNO Soldat. Daher konnte er zwei-drei Wörter auf Kroatisch aussprechen.
Am nächsten Tag hat eine Dänin, eine aus der Gruppe meiner ersten Gäste, beinahe ein Bild von Rajka gekauft. Von Rajka stellte ich die „erotischen Momente“ aus.
Bis zum Ausstellungsende hatte ich Gäste aus verschiedenen Länder. Neben Frankreich waren das Italien, Belgien, die Schweiz, Deutschland, die USA, Venezuela, usw... Meist aufregende Momente für mich waren das grosse Interesse von jungen Belgiern an dem was wir ausstellten. Wie auch das kurze Erzählen eines jungen Venezuelaner wie Kroatien ein schönes Land ist und die Liebe seines Freundes zu meiner alten Zeichnung auf dem, unsere schon längst verendeten Kuh Scharowa mit dem Bleistift realistisch dargestellt ist.
Wieder kehrte ich nach Liechtenstein mit dem Resultat – eine positive Null. Mein verstorbener Grossvater würde aber lieber so ein Resultat als „nicht in den Arsch und auch nicht daneben“ - Ergebnis nennen. Positiv war für mich im Ganzen, dass ich auch dieses mal von guten Menschen und der Kulturstiftung Liechtenstein unterstützt war. Weil diese auch ein kleines Stück vom Guten in unseren Werken und Willen erkannten?
Ich erinnere mich gerne an diese kurze Zeit in Eze auch deshalb weil ich nach einer längeren Pause wieder malen konnte. Aus der Terasse vom Atelier von Boris schaute ich das alte Städtchen Eze das in der Erfernung vom Boris Zuhause vielleicht 200 Meter Luftlinie liegt, und, ich malte das. Es wurde eine Leinwand in der Grösse von 120x90 cm bemalt. Meine Frau ist nur eine von einigen die sich wundern warum ich nicht weiter und öfters so male, weil so ist besser erkennbar – dass ich weiss, was ich tue, also - male!

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